Die Silvesterparty vor den Türen Funchals, das Einlaufen in den Hafen von Singapur und ein internationales Team, dass jeden Tag dafür arbeitet, die bestmögliche Erfahrung für die Gäste an Bord zu schaffen. Das ist nur ein Auszug der Erfahrungen und Erlebnisse, die das Seefahrerleben für Laura so besonders machen. Hinzukommt, dass sie sich auch beruflich bestens verwirklichen kann: „Jeden Tag habe ich die Möglichkeit, etwas Neues zu erleben und zu lernen. Ich kann meine Kreativität in der Erstellung von Inhalten ausleben und gleichzeitig innerhalb meines kleinen Teams eine positives, wertschätzendes und offenes Arbeitsklima an Bord fördern und leben.“
Mehr über ihren Job als Media Coordinator sowie ihren Werdegang verrät sie im folgenden Karriereinterview.
Was ist deine Position und was sind deine Aufgaben und Verantwortlichkeiten?
LL: Als Media Coordinator bin ich für die Leitung des Media Departments an Bord zuständig. Mein Team, bestehend aus Desktop Publisher und Printer, kümmert sich sowohl um die digitalen Werbemaßnahmen als auch um die Printmedien an Bord. Als Schnittstelle zwischen den Abteilungen sammle ich aus den verschiedenen Bereichen die relevanten Informationen für das Tagesprogramm der Gäste und die Screens in den Treppenhäusern an Bord ein. Das sind dann Informationen wie die Speisekarte aus der Küche, die Öffnungszeiten aus dem Restaurant, der Wäscheservice des Housekeepings, aber auch die Auswahl an Sportkursen, Landausflügen und Workshops sowie Rabattaktionen im Shop. Auch von der Brücke kommen regelmäßig spannende Informationen, wie z.B. die genauen Abfahrtszeiten, Seemeilen und auch das Wetter der nächsten Destination. Neben dem operativen Geschäft kümmere ich mich um die Dienstpläne und natürlich gehören auch viele organisatorische Aufgaben zu meinem Job.
Wie bist du zu deinem Job an Bord gekommen und wie sieht dein bisheriger Werdegang aus?
LL: Auf mein Fachabitur mit Schwerpunkt Gestaltung folgte ein Studium der Wirtschaftspsychologie mit dem Schwerpunkt Online Marketing. Darauf aufbauend habe ich noch einen Master im Bereich Marketing, Vertrieb und Medien abgeschlossen. Da mir der Bereich Touristik schon immer gut gefallen hat, habe ich neben dem Studium bei einem größeren Reiseanbieter im Online Marketing im Bereich der Contenterstellung gearbeitet. Danach habe ich nebenbei in einer großen Agentur gearbeitet, die sich um die effiziente Werbeeinbuchung für Kunden kümmert. Während des Masterstudiums kam natürlich die Frage auf, wie es danach weitergeht. Ich wollte vor einer Festanstellung unbedingt noch etwas reisen und bin dann während eines Urlaubssemesters als Desktop Publisher aufgestiegen. Das war die perfekte Voraussetzung für meine jetzige Position. So weiß ich genau, wie die Aufgaben aussehen und kann mein Team entsprechend führen und ihnen weiterhelfen. Eigentlich sollte es nur der eine Vertrag werden, aber jetzt habe ich mein Studium beendet und bin als Media Coordinator wieder aufgestiegen.
Was ist das Besondere an der Arbeit an Bord und wie unterscheidet sich das Arbeiten an Bord zur Arbeit an Land?
LL: Das Besondere ist, dass man mit seinem Team nicht nur zusammenarbeitet, sondern auch mit ihnen zusammenlebt und den Alltag miteinander teilt. Das heißt, meine Kolleg:innen sind zugleich auch mein Freundeskreis und meine zweite Familie, mit denen ich Geburtstag und Weihnachten feiere, meine Freizeit verbringe und so viele unvergessliche Erfahrungen und Momente erlebe. Wenn ich einen nicht so guten Tag habe, dann heitern mich die anderen Crew-Mitglieder sofort wieder auf - oft einfach durch Kleinigkeiten, wie ein liebes Wort oder einen Kaffee.
Was gefällt dir an deinem Job an Bord am besten?
LL: Am meisten liebe ich es, morgens aufzuwachen und an einem neuen Ort zu sein. Ich komme an Orte, die ich sonst nicht so einfach besuchen könnte, weil es dafür einfach nicht die Möglichkeit gibt. Mir gefällt aber auch die Zusammenarbeit mit und der Zusammenhalt zwischen den verschiedenen Menschen und den unterschiedlichen Kulturen an Bord. Es ist einfach immer etwas los und es wird nie langweilig.
Wie hat dich die Arbeit auf dem Schiff beruflich und persönlich geprägt?
LL: Generell wird mir immer wieder bewusst, dass das Wichtigste das Miteinander und ein respektvoller Umgang mit seinen Mitmenschen ist. Aktuell bin ich auf der Mein Schiff 2, wo 1.111 Crew-Mitglieder aus 44 Nationen ihre ganz eigenen Geschichten, Bedürfnisse und Ansichten mitbringen. Und wir alle leben friedlich und arbeiten Hand in Hand zusammen. Ich kann jeden Tag so viel neues über meinen Job, über mich und die Welt lernen. Ich habe von keinem anderen Job oder meinem Studium so viel gelernt, wie in dieser kurzen Zeit hier an Bord. Ich habe ein ganz anderes Bewusstsein über andere Kulturen entwickelt und allein dadurch empfinde ich eine tiefe Dankbarkeit und Wertschätzung.
Welche Tipps hast du für jemanden, der vorhat an Bord zu arbeiten?
LL: Traut euch! Verlasst eure Komfortzone und bewerbt euch für einen Job an Bord. Es gibt nichts zu verlieren, sondern nur zu gewinnen. Das was ich hier lerne, sind Erlebnisse und Erfahrungen, die kann mir niemand mehr nehmen. Und nehmt Magnete und Bilder mit. Die Crew-Kabinen sind relativ klein. Ein paar schöne Fotos an den Wänden oder eine Lichterkette machen direkt etwas her und steigern den Wohlfühlfaktor.
Was war dein persönlicher World. Class. Moment. an Bord?
LL: Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten, weil es so viele besondere Momente gibt. Die schönsten Momente sind immer die mit der Crew und natürlich die, wenn wir Kurs auf eine besonders schöne Destination nehmen. Sehr besonders war z.B. die Silvester Crew Party vor Funchal mit Blick vom Schiff auf das Feuerwerk der Insel. Aber auch das Einlaufen in den Hafen von Singapur fand ich sehr beeindruckend.
Danke für den spannenden Einblick, Laura!
Veröffentlichung: Juni 2023