An Bord der Mein Schiff Flotte genießen die Gäste nicht nur eine große Auswahl an köstlichen und gesunden Speisen, sondern auch eine besonders aufmerksame Betreuung bei Lebensmittelallergien, Unverträglichkeiten und speziellen Diäten. Diätetisch geschulte Köche wie Felix sorgen dafür, dass auch Gäste mit besonderen Ernährungsanforderungen ihren Urlaub sorgenfrei und genussvoll erleben. Im Interview teilt Felix spannende Einblicke in seinen Werdegang und spricht über seine Leidenschaft für seinen Beruf.
Was sind deine Hauptaufgaben und Verantwortlichkeiten in deiner aktuellen Position an Bord?
F: Ich bin der erste Ansprechpartner für Gäste mit Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten sowie für diejenigen, die wegen Vorerkrankungen auf spezielle Diäten angewiesen sind. Mein Ziel ist es, ihnen sowohl einen unbeschwerten Urlaub zu ermöglichen, als auch ein kulinarisches Erlebnis zu bieten, das dem der anderen Gäste so nah wie möglich kommt. Zu Beginn jeder Reise lade ich die betroffenen Gäste zu einem „Allergiker-Treffen“ ein, bei dem ich die Abläufe an Bord erkläre. In der Küche kontrolliere ich die Zubereitung der Allergiker-freundlichen Gerichte, spreche mit den zuständigen Köch:innen und passe die Rezepte so an, dass sie den Bedürfnissen der Gäste gerecht werden, ohne zu weit vom Originalgericht abzuweichen. Ich kontrolliere auch die Allergiekennzeichnung an den Buffets, bin stets für Gäste ansprechbar und mache Trainings mit den Köch:innen an Bord, um das Bewusstsein für Allergien zu schärfen und Kreuzkontaminationen zu vermeiden.
Wie sieht dein beruflicher Werdegang aus?
F: Mein beruflicher Werdegang begann vor 13 Jahren mit einer Kochlehre im Besucherrestaurant eines Krankenhauses. Nach ein paar Jahren habe ich eine Weiterbildung zum „diätetisch geschulten Koch“ bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung gemacht. Irgendwann wollte ich eine Veränderung, und als ich die Stellenanzeige von sea chefs sah, entschied ich mich, nach 13 Jahren meinen sicheren Job zu kündigen und in das unbekannte Abenteuer auf See aufzubrechen.
Was gefällt dir an deinem Job am meisten?
F: Die Abwechslung, jeden Tag an einem anderen Ort aufzuwachen, ist großartig. Außerdem genieße ich die direkte Zusammenarbeit mit den Gästen, um ihre speziellen Bedürfnisse zu erfüllen und dabei das Gericht so nah wie möglich am Original zu halten.
Was ist das Besondere an der Arbeit auf einem Kreuzfahrtschiff?
F: Das interkulturelle Umfeld ist wirklich etwas Besonderes. Ich lerne viel über verschiedene Küchen, zum Beispiel die indonesische oder philippinische, und im Gegenzug bringe ich meinen Kollegen bei, wie man deutsche Gerichte wie Wiener Schnitzel oder Kartoffelsalat richtig zubereitet. Dieser Austausch von Wissen ist faszinierend.
Welche Fähigkeiten sollte man mitbringen, um deinen Job zu machen?
F: Du solltest belastbar sein und mit Stress umgehen können. In der Küche wird es beim Dinner-Service hektisch, und es kann schon mal rauer zugehen. Außerdem solltest du dein Handwerk beherrschen, um hier dem Arbeitstempo und der Servicequalität gerecht zu werden.
Welche Tipps hast du für jemanden, der an Bord arbeiten möchte?
F: Die ersten vier Wochen der Umgewöhnung sind hart, aber danach wird es einfacher.
Meine Empfehlung: Probier es einfach aus – ich bin selbst ins kalte Wasser gesprungen und habe die Entscheidung bis heute nicht bereut. Denn es ist immer auch ein Stück weit das, was man selbst daraus macht.
Wie hat dich die Arbeit persönlich und beruflich geprägt?
F: Nachdem ich 13 Jahre im gleichen Unternehmen tätig war, konnte ich mit dem Wechsel an Bord meine alltäglichen Routinen durchbrechen und so beruflich wieder neue Motivation finden. Privat bin ich gelassener geworden und nutze meine Freizeit effektiver. An Bord lernt man, die Freizeit besser zu schätzen, weil man weniger davon hat. Zudem bin ich offener geworden und kann besser auf andere Menschen zugehen.
Was war dein bisheriger World. Class. Moment.?
F: Jeder Dank von Gästen, die ihren Urlaub unbeschwert genießen konnten, ist ein Highlight. Besonders berührend war der Dank einer älteren Dame, die zum ersten Mal ohne Ernährungsprobleme reisen konnte, und einer Mutter, deren Kind mit einer Entwicklungsstörung endlich eine entspannte Urlaubszeit hatte.
Du wirst im nächsten Jahr die Mein Schiff Relax mit eröffnen. Worauf freust du dich am meisten?
F: Ich freue mich besonders darauf, Teil eines Neubaus zu sein und mitzuerleben, wie etwas Neues entsteht. Besonders spannend finde ich die neuen Restaurant-Konzepte, bei denen es keine Erfahrungswerte von anderen Schiffen gibt. Es wird sicherlich viel Arbeit, aber ich freue mich auf die Herausforderung.
Danke für den spannenden Einblick, Felix!
Veröffentlichung: Oktober 2024