Heike arbeitet als Reiseberaterin an Bord von Hapag-Lloyd Cruises und erlebt dabei täglich spannende Abenteuer – von der Beratung bis hin zur Buchung von exklusiven Kreuzfahrten. Neben der Betreuung von Clubmitgliedern und Besuchergruppen an Bord begleitet sie die Gäste der Expeditionsflotte bei ihren aufregenden Zodiac-Ausfahrten u.a. in der Antarktis. Im folgenden Interview berichtet Heike über ihre aufregende Zeit an Bord.
Was sind deine Aufgaben und Verantwortlichkeiten in deiner aktuellen Position?
H: Als Cruise Sales Consultant bzw. Reiseberaterin bin ich die erste Ansprechpartnerin für die Gäste, die sich für ein Produkt aus der Hapag-Lloyd Cruises Produktpalette, z. B. eine neue Kreuzfahrt, interessieren. Mein Aufgabenbereich reicht dabei von der Beratung bis hin zur finalen Abwicklung der Buchung. Zusätzlich betreue ich die Clubmitglieder des Hapag-Lloyd Cruises Club sowie Besuchergruppen an Bord, wenn das Schiff im Hafen liegt. Auf der Expeditionsflotte darf ich zusätzlich zu meinen Aufgaben im Büro, die Gäste bei ihren Zodiac-Ausfahrten und Anlandungen betreuen. Dabei organisiere ich den Check-In/Out am Side Gate, kümmere mich um die Einteilung der Gäste in das jeweilige Zodiac oder fahre selbst das Zodiac.
Wie bist du zu deinem Job an Bord gekommen und was hast du gemacht, bevor du an Bord gekommen bist?
H: Nach meiner Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau habe ich viele Jahre an Land in diesem Beruf gearbeitet. Ich war in dieser Zeit bei einem großen Touristik-Unternehmen in Frankfurt mit Vollreisebüro-Filialen beschäftigt. Mein Schwerpunkt lag im Business-Travel-Bereich. Die Covid-Pandemie hat in der Touristik-Branche vieles verändert und ich habe nach neuen Möglichkeiten gesucht. Über ein Stellenportal bin ich auf den Job an Bord aufmerksam geworden, habe mich beworben und nun bin ich schon seit fast zwei Jahren dabei und fühle mich sehr wohl in dieser Position. Ich kann in meinem Beruf arbeiten und lerne gleichzeitig, während der Reisen, Land und Leute kennen.
Was ist das Besondere am Leben und Arbeiten an Bord eines Expeditionsschiffes?
H: Die Arbeit an Bord ist sehr abwechslungsreich: von normalen Büro-Tätigkeiten über Präsentationen zum Produktportfolio bis hin zu Zodiac-Ausfahrten mit den Gästen, ist vieles dabei. Jeden Tag gibt es neue Herausforderungen, insbesondere, wenn uns Wind und Wellen den Fahrplan durcheinanderbringen. Dann suchen wir nach Alternativen, damit wir den Gästen unvergessliche Erlebnisse in der freien Natur bieten können, wie sie es sonst nirgendwo erleben können und weshalb sie diese Reise gebucht haben. In solchen Momenten funktionieren und agieren alle Departments Hand in Hand. Das ist der große Vorteil eines kleinen Expeditionsschiffes. Alles funktioniert wie ein präzises Uhrwerk mit viel Herzblut.
Was gefällt dir an deinem Job am besten?
H: Ich mag einfach den Kontakt zu Menschen. In dieser Position und besonders an Bord lernt man so viele verschiedene Menschen und Persönlichkeiten kennen. Neben den Gästen gibt es auch noch die Crew-Mitglieder an Bord, mit denen man sich austauscht, fast so wie in einer Familie. Das ist es, was mich immer wieder fasziniert.
Welche Tipps hast du für jemanden, der vorhat an Bord zu arbeiten?
H: Das Arbeiten und Leben auf einem Kreuzfahrtschiff hält ganz besondere Herausforderungen bereit. Man merkt aber auch sehr schnell, wie man mit diesen umgehen kann und welche Talente und Kräfte in einem stecken. Für den Cruise Sales Bereich sollte man Erfahrungen aus der Touristik-Branche mitbringen, und im besten Fall schon bei einer Fluggesellschaft, einem Reiseveranstalter oder im Reisebüro gearbeitet haben. Ganz wichtig sind eine hohe Flexibilität, Durchhaltevermögen und Teamfähigkeit, sowie selbstständiges Arbeiten.
Was war dein bisheriger World. Class. Moment.?
H: Mein erster Vertrag war gleich eine komplette Saison in der Antarktis. Ich war mit meinem Kollegen im Zodiac, um Gäste im Shuttle-Service an Land zu bringen. Als wir gerade Pause hatten und vor der Küste warteten, sprang ein Zügelpinguin in unser Boot! Der Pinguin stand auf und lief zum Bug des Bootes, hüpfte auf die Kiste und sprang dann mit Kopfsprung wieder zurück ins Meer. Wir haben ihn Alfred genannt, da wir im Zodiac „Alfred Wegener“ unterwegs waren. Drei Wochen später, ich war wieder im „Alfred Wegener“ unterwegs, gleiche Situation, sprang wieder ein Zügelpinguin zu uns ins Boot. Alfred war wieder da! Er ist dann wieder vorne auf den Bug und zurück ins Meer gesprungen. Dieses Erlebnis war für mich das außergewöhnlichste, was mir immer in Erinnerung bleiben wird. Hiervon gibt es leider keine Fotos, es bleibt aber für immer im Herzen.
Vielen Dank für den spannenden Einblick, Heike!
Veröffentlichung: Mai 2024